Karatesportler Thomas Leonhard vom RVB Bischofsheim ist nun „Shihan“
Kampfgeist wird belohnt
Foto: Thomas Leonhard (privat)
Kürzlich war der japanische Karate-Großmeister Tomosada Kuda aus Okinawa in Bischofsheim zu Gast.
Er hatte drei Auszeichnungen mit im Gepäck:
Eine besondere Würdigung erhielt Thomas Leonhard. Er wurde mit dem „Shihan“-Titel ausgezeichnet und erreicht damit den Rang eines Großmeisters im Okinawa-Karate-Stil Shorin Ryu.
Zum Karate-Sport kam Leonhard vor 44 Jahren im Alter von 13 Jahren.
Leonhard ist in Landstuhl in Rheinland-Pfalz aufgewachsen, dort gibt es eine große US-Airbase. US-Militärangehörige bauten im Umkreis eine Karate-Gruppe auf. So kam der jugendliche Leonhard in Kontakt mit dem Karate-Stil aus Okinawa. „Diese Form des Karate wurde entwickelt, um sich gegen Angriffe wehren zu können. Ich hatte Glück, einen der wenigen Karate-Stile zu finden, der dieses ursprüngliche Ziel der Selbstverteidigung noch im Fokus hält“, erklärt Leonhard. Denn das bei den Olympischen Spielen zugelassene Sport-Karate eigne sich kaum zur Selbstverteidigung.
Neben Karate lernte Leonhard auch andere Kampfkünste wie Ju-Jutsu, Wing Tsun, Krav Maga oder Mixed-Martial-Arts (MMA). Dazu verbrachte er in den Sommerferien immer wieder Zeit in den USA. „Das war eine tolle Zeit. Ich habe dabei viel gelernt. Immer wieder habe ich auch den damaligen Großmeister der Disziplin, der inzwischen gestorben ist, getroffen“, so der Karatesportler.
Im Jahr 1998 gründete Leonhard die Karateabteilung im RVB Bischofsheim und gibt dort seitdem sein Wissen weiter. Kurse für Kinder sind voll, es gibt gar eine Warteliste. Nur beim Training der Erwachsenen sind noch Plätze frei.
Seine jetzige Ernennung zum Shihan durch seinen Karatelehrer, Großmeister Tomosada Kuda, sei etwas Besonderes, sagt Leonhard. Dieser Titel wird nur an wenige vergeben, weltweit gibt es in diesem Stil nur fünf Karateka mit dieser Auszeichnung.
Der Rang steht für die Anerkennung als Großmeister und symbolisiert den offiziellen Abschluss der Ausbildung. Er kann frühestens ab dem 7. Dan Schwarzgurt verliehen werden, den Leonhard seit 2014 hat. Zusätzlich muss ein Shihan auch selbst Schüler bis zur Meisterschaft in diesem Karatestil gebracht haben. Für ihn bedeute die Auszeichnung auch, dass er sich sportlich für den richtigen Weg entschieden habe, so Leonhard weiter. Und das zeigt sich auch an der Anzahl der Mitglieder der Karateabteilung.
Die RVB-Karateabteilung zählt mehr als 100 Mitglieder im Alter von sechs bis 63 Jahren.
„Jeder kann mit dieser Karate-Disziplin anfangen. Weder das Alter noch der sportliche Zustand spielen eine Rolle. Das Einzige, was zählt, ist das Interesse, das Okinawa-Karate zu erlernen“, sagt Leonhard. „Wir trainieren immer auch den Ernstfall. Die Schüler sollen die Techniken so verinnerlichen, dass sie dann automatisch reagieren und nicht mehr darüber nachdenken müssen, wie sie sich am besten verteidigen.“
Weitere Informationen zum Training gibt es unter der Telefonnummer 06144-4080042 und auf der Webseite:
https://karate-bischofsheim.de.
